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Mattenhof 3

Die Bewohnenden des Neubauprojekts Mattenhof 3 sind eingezogen. Vor dem Umzug organisierte der Sunnige Hof einen Kennenlern-Anlass, gefolgt von einem Workshop. Dies, um erste Kontakte zu knüpfen und die Wünsche der Bewohnenden zu sammeln. Im Rahmen dieses Anlasses diskutierten rund 50 Teilnehmer*innen, wie das Zusammenleben nicht nur funktional, sondern auch harmonisch, gemeinschaftlich und nachhaltig sein kann.

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Der Abend war von einer spürbaren Neugierde geprägt – viele der Teilnehmenden trafen sich an diesem Abend zum ersten Mal. Die zukünftige Bewohnerschaft wird bunt gemischt sein: von Jung bis Alt, von Singles über Paare bis hin zu jungen Familien und Senior* innen. Diese Vielfalt macht den Mattenhof 3 besonders.

An diesem Abend wurde deutlich, wie wichtig der Dialog und das Kennenlernen in einer vielfältigen Gemeinschaft sind. Bald zeigte sich: Eine Minderheit der anwesenden Workshop-Teilnehmenden hat bereits Lebenserfahrungen in einer Genossenschaft.

Die Nachbarschaft beschnuppern
Neben den spannenden Diskussionen über das künftige Leben ging es darum, die Nachbar*innen kennenzulernen. Ob beim gemeinsamen Kaffeetrinken, bei einem kurzen Gespräch im Treppenhaus oder der Begegnung im Gemeinschaftsraum – viele freuen sich darauf, diese Momente schon bald in ihren Alltag zu integrieren. Der Anlass bot damit nicht nur einen Rahmen für Ideen und Visionen, sondern auch für die ersten Schritte in Richtung einer lebendigen Nachbarschaft.

In einem Austausch wurden Gedanken und Ideen entwickelt, wie das Zusammenleben gestaltet werden könnte. Schnell wurde klar, dass der Wunsch nach einem respektvollen, offenen und unterstützenden Miteinander im Zentrum stand. Viele äusserten den Wunsch, in einer toleranten und rücksichtsvollen Gemeinschaft zu leben.

Nachbarschaftshilfe im Fokus
Häufig wurde in der Diskussionsrunde auch der Wunsch nach regelmässigen Begegnungen innerhalb der Gemeinschaft geäussert, was das Bedürfnis nach sozialem Austausch unter den künftigen Nachbar*innen unterstrich. Viele Teilnehmende betonten, wie wichtig es ihnen sei, nicht nur nebeneinander, sondern auch miteinander zu leben – in einer Nachbarschaft, die den persönlichen Kontakt und den Austausch von Erfahrungen fördert.

In diesem Zusammenhang spielte auch das Thema Nachbarschaftshilfe eine zentrale Rolle. Es wurden Ideen diskutiert, wie man die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Bewohnenden aktiv einbringen könnte, um einander im Alltag zu unterstützen. Dazu gehörten Vorschläge wie das Ausleihen von Gegenständen, die man selten benötigt, etwa Werkzeuge oder Haushaltsgeräte, oder das Übernehmen eines Feriendiensts, beispielsweise
zum Giessen von Pflanzen oder Hüten von Haustieren. Auch die Idee, sich bei kleineren Reparaturen gegenseitig zu helfen, wurde mehrfach genannt. Andere betonten, wie wertvoll es wäre, spontane Hilfsangebote zu fördern, sei es, um bei einem Umzug zu helfen, Kinder zu betreuen oder ältere Nachbar*innen bei Besorgungen zu unterstützen. Diese grundlegenden Vorstellungen von einem respektvollen Miteinander bildeten den roten Faden, der sich durch die Gespräche zog.

Mattenhof 3 – ein Zuhause für die Zukunft
Der Mattenhof 3 in Zürich-Schwamendingen bietet eine vielfältige Auswahl an Wohnungstypen, die von 1 bis 5.5 Zimmern reichen. Neben den altersfreundlichen Wohnungen sind im Erdgeschoss auch Gewerbeflächen vorgesehen, die das Konzept ergänzen. Ein besonderer Fokus liegt auf den gemeinschaftlich genutzten Räumen: Es werden drei Gemeinschaftsräume, ein grosszügiger Treffpunkt (kostenpflichtig) sowie ein Fitnessraum für die Bewohner*innen zur Verfügung stehen. Ein Highlight des Neubaus ist die rund 165 m² grosse Dachterrasse, die für alle Bewohner*innen zur gemeinschaftlichen Nutzung vorgesehen ist. Zudem befinden sich auf den jeweiligen Stockwerken kleinere Gemeinschaftsräume, die das soziale Miteinander fördern. Das Projekt wurde im Wettbewerbsverfahren mit einem Gesamtleistungsanbieter realisiert. Diese Umsetzung erfolgte durch die Gross Generalunternehmung AG Zürich in Zusammenarbeit mit Galli Rudolf Architekten AG. Im Herbst 2022 konnte mit dem Bau begonnen werden, nachdem die Genossenschafter*innen den nötigen Baukredit an der Generalversammlung 2018 bewilligt hatten. Die Grundsteinlegung fand im Sommer 2023 statt. Im April 2025 zogen die Bewohner*innen in ihr neues Zuhause ein.

Es waren nicht nur diese Wünsche, welche die Gespräche prägten. Einige Teilnehmende brachten auch persönliche und konkrete Vorstellungen ein, die das zukünftige Leben im Mattenhof 3 bereichern sollen. So äusserte eine Person den Wunsch nach «einem Platz für unser Kind zum Aufwachsen». Eine andere betonte, sie wolle «ressourcenbewusst wohnen».

Ein weiterer Wunsch war das Anliegen für ein gemeinschaftliches Lernen und Erleben: «Ich wünsche mir, dass ich Neues lerne und Spass habe.» Diese individuellen Wünsche spiegeln die Vielfalt der Lebensentwürfe wider, die im Mattenhof 3 Platz finden sollen.

Nachhaltigkeit als gemeinsames Ziel
Auch das Thema Nachhaltigkeit wurde von einigen Bewohner*innen aufgegriffen, die sich Gedanken über umweltfreundliche und ressourcenschonende Lösungen machten. Hervorgehoben wurde der Wunsch nach «ressourcenbewusstem Wohnen» und einer bewussten Nutzung gemeinsamer Ressourcen. Gemeinschaftsprojekte wie Gartenarbeit, die Förderung von Biodiversität wie auch die kreative Nutzung gemeinsamer Räume wurden als konkrete Ansätze genannt, um Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren.

Räume für Begegnung und Kreativität
Ein Highlight des Workshops war zudem die Diskussion über die Gestaltung der gemeinsam genutzten Räume. Viele Teilnehmende wünschten sich Orte, an denen sich alle Altersgruppen begegnen können. Die Wichtigkeit dieser Räume, die nicht nur funktional sind, sondern auch den Austausch und die Kreativität fördern, wurde von allen als zentral erachtet.

Inspiration und neue Ideen
Das Ziel war, ein Umfeld zu schaffen, das mehr als nur Wohnraum bietet – einen Raum für Inspiration, gemeinschaftliche Projekte und neue Ideen. Konkret wurden Ideen für Aktivitäten wie eine Lesegruppe, ein Malabend, eine Flickwerkstatt und ein Spielnachmittag geäussert. Auch kreative Angebote wie Töpfern fanden Anklang und wurden als Möglichkeit gesehen, das Zusammenleben zu bereichern und den Raum für Interessen zu nutzen.

Ein weiterer Aspekt, der im Workshop zur Sprache kam, war das Spannungsfeld zwischen Engagement und den Anforderungen des Alltags. Viele der zukünftigen Mieter*innen schätzen die Möglichkeit, sich aktiv in die Genossenschaft einzubringen, sehen sich aber durch berufliche und private Verpflichtungen in ihrer Zeit eingeschränkt. Diese unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebensrealitäten werden eine Rolle spielen, wenn es darum geht, das Zusammenleben zu gestalten und alle Teilnehmenden zu integrieren.

Mattenhof 3: Ein Zuhause für alle
Der Mattenhof 3 soll nicht nur ein Wohnort werden, sondern ein Ort der Gemeinschaft – ein Zuhause, das die Vielfalt der Bewohner*innen widerspiegelt und Raum für gegenseitige Unterstützung und gemeinsames Wachstum bietet.

Der Workshop war der Auftakt für die gemeinsame Reise, welche diese Siedlung zu einem Ort des Miteinanders machen wird, in dem das Wohl jedes Einzelnen genauso wichtig ist wie das Wohl der Gemeinschaft.